Vita

Born in 1965, grew up in Göttingen (Germany). Academic, but (mostly) self-taught in art. Also lived in California, the South of Spain, and long time in Tokyo, Japan. Extensive stays in Palau, Thailand, the Philippines, and Papua New Guinea. Now at home in Winsen/Luhe, in the country side in the South of Hamburg.

 

About my art (Artist Statement):

In a world driven by speed, convenience, and disposability, my work stands as a deliberate counterpoint. I hand-sew nearly every material I engage with—whether it’s fragments of old wallpaper torn from forgotten walls, dried blossoms and thorns from nature’s cycle, or thousands of rice grains meticulously stitched into patterns. Each of these elements holds a quiet, overlooked beauty that I aim to restore and magnify through the painstakingly slow process of creation.

For me, this act of sewing is a form of rebellion against the rapid pace of modern life. I believe that many of today’s societal and environmental crises stem from our obsession with efficiency. We’ve forgotten the value of taking our time, of handling things with care, of truly seeing the details. Our relationship with the natural world, and even with ourselves, has grown fractured because we move too quickly to appreciate or understand the world we inhabit. By spending long hours on each piece, I honor the materials and the time it takes to transform them, in the same way past generations harvested plants, spun fibers, and wove fabrics by hand.

This slowness unsettles some. I often hear remarks like, “She must have a lot of time on her hands,” as if taking time to care for something is a flaw. But in each stitch, I see a return to value—both for the individual elements of my work and for the larger, forgotten rhythms of nature and, not least, human craftsmanship.

Through my art, I invite you to pause, to look closer, and to find meaning in the quiet, in the overlooked. I hope to provoke reflection on what we have lost in our pursuit of speed and what we might regain – simply by slowing down.

About myself:

Collector, seeker. Wanderer. And change-visible-maker. Obsessed with details and the little things. Connector of cultures, enthusiastic about languages. Learner, wonderer, mother. Driven by curiosity.

Academic, but self-taught in art…according to conventional criteria. A good mixture: openness and freshness paired with knowledge, standards, rules and experience.

Life and Work:

Since 2021: Full time artist.

Before 2021:
Programm management languages at Adult Education Center Goslar, and Agency for Adult and Further Education in Hannover, Germany.

Life and work in Palau, Sri Lanka, Thailand, and many years in Japan:

Adult education (Goethe-Institut Tokyo, Japanese Universities and Language Training Center of the Japanese Ministry of Foreign Affairs).

Radio work (NHK World Japan: news casting, conception and moderation of cultural program „Japanorama“).

Higher education started in California, USA, in between in Granada, Spain,  finished in Göttingen, Germany.

DEUTSCH

VITA

Geboren 1965, aufgewachsen in Göttingen (Deutschland). Akademikerin, in der Kunst (hauptsächlich) Autodidaktin. Lebte auch in Kalifornien, Südspanien und lange Zeit in Tokio, Japan. Längere Aufenthalte in Palau, Thailand, den Philippinen und Papua-Neuguinea. Jetzt zu Hause in Winsen/Luhe, auf dem Lande im Süden von Hamburg.

Über meine Kunst:

In einer Welt, die von Schnelligkeit, Bequemlichkeit und kurfristiger Verfügbarkeit von nahezu allem geprägt ist, bildet meine Arbeit einen bewussten Kontrapunkt. Dadurch, dass ich die Materialien, mit denen ich zu tun habe, von Hand aufnähe – ob es sich um Fragmente alter Tapeten handelt, die von vergessenen Wänden gerissen wurden, um getrocknete Blüten und Dornen aus dem Kreislauf der Natur oder um Tausende von Reiskörnern, die akribisch zu Mustern zusammengenäht werden. Jedes dieser Elemente birgt eine stille, übersehene Schönheit, die ich durch meinen mühsamen und langsamen Arbeitsprozess hervorholen und betonen möchte.

Für mich ist dieser Akt des Nähens eine Form der Rebellion gegen das schnelle Tempo unseres Alltags, unseres normalen Lebens. Ich glaube, dass viele der heutigen gesellschaftlichen und ökologischen Krisen auf unsere Besessenheit von Effizienz zurückzuführen sind. Wir haben vergessen, wie wichtig es ist, sich Zeit zu nehmen, die Dinge mit Sorgfalt zu behandeln und wirklich die Details zu sehen. Unsere Beziehung zur Natur und sogar zu uns selbst ist gestört, weil wir uns zu schnell bewegen, um die Welt, in der wir leben, zu wirklich zu schätzen oder zu verstehen. Indem ich lange und sorgfältig an jedem Stück arbeite, ehre ich die Materialien, aber auch die Zeit, die es braucht, um sie zu verarbeiten. Ein bisschen so wie frühere Generationen zum Beispiel Pflanzen geerntet, Fasern gesponnen und Stoffe von Hand gewebt haben, um diese danach zu Kleidung zu verarbeiten, die dann sorgfältig behandelt wurde weil sie wertvoll war.

Diese Langsamkeit verunsichert manche. Oft höre ich Bemerkungen wie „Die muss aber viel Zeit haben“, als ob es ein Makel wäre, sich Zeit für etwas zu nehmen. Aber in jedem Stich sehe ich eine Rückkehr zum Wertvollen – sowohl für die einzelnen Elemente meiner Arbeit als auch für die größeren, vergessenen Rhythmen der Natur, des Lebens und, nicht zuletzt, auch der menschlichen Handwerkskunst.

Mit meiner Kunst lade ich dazu ein, innezuhalten, genauer hinzusehen und im Stillen, im Übersehenen mehr zu finden. Ich hoffe, dass ich zum Nachdenken darüber anregen kann, was wir in unserem Streben nach Geschwindigkeit verloren haben und was wir wiedergewinnen könnten – allein durch das langsamer Werden.

Über mich: Sammlerin, Sucherin. Wandlerin. Und Wandel Sichtbar-Macherin. Besessen von Details und von den kleinen Dingen. Verbinderin von Kulturen, begeistert von Sprachen. Lernerin, Staunerin, Mutter. Getrieben von Neugierde.

Akademikerin, aber in der Kunst nach herkömmlichen Kriterien Autodidaktin. Eine gute Mischung: Offenheit und Frische gepaart mit Wissen, Standards, Regeln und Erfahrung.

Über meinen Weg: Es ist das tiefe Eintauchen in andere Kulturen, das meinen Blick auf  Details und die Natur gelenkt hat. Jahrelanger Aufenthalt in Japan. In Kalifornien, Spanien und Palau. In Thailand und Sri Lanka. Andere Natur und neuer Umgang mit ihr. All das hat mich tief geprägt.

Der Sprung von Tokyo, einer der größten und schrillsten Städte der Welt, zunächst in das schwermütig-beschauliche Goslar im düsteren Harz vertiefte meine künstlerische Auseinandersetzung mit Welt und Umwelt und dort begann meine Arbeit, Zusammenhänge zu suchen.

Es sind auch diese räumlichen Sprünge in meinem Leben, die mich auf die Spur des überall gegenwärtigen Wandels gebracht haben. Wandel, der notwendig ist für Wachstum und Entwicklung, der immer und überall präsent ist. Aber anstatt, dass uns diese Konstante nährt und stützt, macht sie uns Angst – ein faszinierendes Rätsel.

Wandel auch in meinem Leben: das erste Mal sesshaft, Wurzeln geschlagen. Einhergehend mit der Entscheidung, die Sicherheit eines festen Arbeitsplatzes aufzugeben, um die Möglichkeit zu haben, meine Ansichten und Werte in Form von Kunst zu verarbeiten und zu reichen.. 

Jetzt zuhause auf dem Land südlich der wundervollen Stadt Hamburg. 

Foto: Alexandra Scherf