Verblühte Blüten, Nähgarn, American Trumpet, Bleistift, auf Leinwand

Von Üppigkeit zu Reduktion – von Übersehenem zum Mittelpunkt

Die Amerikanische Klettertrompete (Campsis radicans) ist bekannt für ihre auffälligen, üppigen orangen Blüten, die in ihrer Blütezeit eine beeindruckende Größe und Farbenpracht entfalten. Doch was bleibt, wenn die Blüte vergeht? Diese Frage hatte ich mir nicht wirklich jemals gestellt. Vielmehr habe ich Jahre lang die abgeblühten und abgefallenen Reste auf meiner Terrasse einfach weggefegt und weitgehend unbeachtet entsorgt.

Bis dann, irgendwann zufällig, mein Blick auf die trockenen Fruchtstände dieser Pflanze fielen. Ihre zarten Formen und die einzigartige Struktur, die an eine Krone erinnert, faszinierten mich sofort. Und ich fragte mich, wieso ich sie nicht schon viel eher bewundert hatte!

Nach einigen Tagen des Betrachtens und Staunens, des Sammelns und begeistert Sortierens war klar, dass ich mit diesen völlig übersehenen und wunderschönen Dingen eine Arbeit erstellen muss. Entstanden sind mehrere Werke in verschiedenen Größen, aber dieses hier ist mit seinen 111 cm x 111 cm, in handgarbeitetem Holzrahmen gefasst, das bisher größte.

Stellvertretend für so vieles: Eine Botschaft des Innehaltens

In einer Welt, die oft auf das Spektakuläre und Oberflächliche fixiert ist, möchte dieses Werk zum Innehalten einladen. Es zeigt, dass in der Reduktion, im Übersehenen und vermeintlich Wertlosen eine tiefe Wahrheit liegt. Die Klettertrompete und ihre Fruchtstände stehen hier als Metapher für die Schönheit, die sich nur offenbart, wenn wir genau hinsehen und uns Zeit nehmen. Sie repräsentieren das Potenzial, das in jedem Detail verborgen liegt – und in jedem von uns.

sich zeigen, nach außen gehen, Veröffentlichung, Bewerbung, Marketing

Die Kunst des Sehens: Über 230 Fragmente, einzeln genäht

Für mein Werk habe ich mehr als 230 Fruchtstände der Klettertrompete gesammelt, getrocknet und einzeln von Hand auf Leinwand genäht – jedes mit zwei vorsichtigen Stichen. Jeder Fruchtstand ist ein Unikat, mit feinen Details, die erst bei näherer Betrachtung sichtbar werden. Aus jeder kleinen Krone ragt ein zarter Faden heraus – ein Symbol für Zerbrechlichkeit und Verbundenheit zugleich. Die Fruchtstände werfen Schatten auf die Leinwand, die ihre Formen nochmals unterstreichen und eine zweite, flüchtige Ebene schaffen. Diese Schatten wirken wie eine stille Erinnerung daran, dass jedes Objekt nicht nur für sich selbst steht, sondern auch immer im Dialog mit seiner Umgebung.

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Staunen und Übersehen: Ein Spiel mit Wahrnehmung

Die Arbeit fordert die Betrachtenden auf, genau hinzusehen und zu vergleichen. Jeder Fruchtstand ist ähnlich, aber doch anders. Diese Variation und der Formenreichtum regen zum Staunen an – über die Fülle und Vielfalt in der Natur, die wir im Alltag oft übersehen. Die Fruchtstände stehen stellvertretend für das, was übrig bleibt, wenn das Offensichtliche – die leuchtenden Blüten – verschwunden ist. Sie erinnern daran, dass auch das Unscheinbare, das „Weniger“, eine eigene Schönheit und eigentlich so „viel“ ist.

Das Leben is a Party 2

Stellvertretend für so vieles: Eine Botschaft des Innehaltens

Wie so oft in meiner Kunst, möchte ich auch mit dieser Arbeit zum Innehalten einladen. In einer Welt, die oft auf das Spektakuläre und Oberflächliche fixiert ist, erinnert mich meine Arbeit und so auch dieses Werk, dass in der Reduktion, im Übersehenen und vermeintlich Wertlosen eine tiefe Wahrheit liegt. Die Klettertrompete und ihre Fruchtstände stehen hier als Metapher für die Schönheit, die sich nur offenbart, wenn wir genau hinsehen und uns Zeit nehmen. Sie repräsentieren das Potenzial, das in jedem Detail verborgen liegt – und in jedem von uns.

An dieser Stelle überlege ich so häufig, ob ich pathetisch werde. Es fällt mir, auch nach so langer Zeit, immer noch schwer, die Dinge so auszusprechen bzw., wie hier, aufzuschreiben. Aber (meist) tue ich es dennoch, denn es ist genau das, was ich mit meiner Arbeit bezwecke. Und ich bin überzeugt: würden wir mehr wahrnehmen – und ich nehme mich da keinesfalls aus! – hätten wir einen engeren Bezug zu unserer (Um-)Welt. Und vermutlich würden wir nicht in dieser globalen Krise stecken. Das Wahrnehmen bringt uns die Dinge, die Welt, näher. Und nur das, was wir wahrnehmen, wollen wir behalten.

 

 

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